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Reisebericht Schweden
Wochenend-Flugreise mit ARROW Airservice nach STOCKHOLM vom 02. bis 04. Juli 2004
Mit zwei bestens ausgerüsteten Cessna 172 der ARROW AIRSERVICE starten wir in Strausberg, im Osten Berlins, mit insgesamt 7 Personen an Bord in Richtung Norden. Zwei erfahrene Fluglehrer begleiten die Piloten und Passagiere. Unser Ziel liegt im Norden, 443 Meilen von Strausberg entfernt, und führt uns entlang der reizvollen Küste Schwedens bis BROMMA, dem Stadtflughafen der Hauptstadt.
Ein erwartungsvolles Gefühl erfüllt uns, als wir bei aufgelockerter Cumulus-Bewölkung durch die Wolken steigen in Richtung Ostsee. Unter uns noch die vertrauten Bilder: das Schiffshebewerk von Niederfinow, weiter rechts das glitzernde Band der Oder, linkerhand die unzähligen Seen der mecklenburgischen Seenplatte. Die Sichtweiten sind fantastisch von hier oben!
Bald liegt das Oderhaff und die Insel Usedom unter uns, vor uns 80 Meilen über die Ostsee bis zur dänischen Insel Bornholm, unserem ersten Etappenziel. Über dem Wasser ist der Himmel jetzt ganz wolkenlos. In der Ferne sehen wir die weißen Kreidefelsen von Rügen, unter uns die riesigen Fährschiffe, Frachter und Segelschiffe.
Endlich taucht vor uns die Insel auf: die farbenfrohen Häuschen von Rönne und im Osten, dicht an der Küste, der Flughafen. Zu unserer Überraschung stehen an der Abstellfläche zwei Zollbeamte mit Hunden und kontrollieren die vor uns gelandete Maschine. Zunächst denken wir an eine Überprüfung der erforderlichen Schwimmwesten, bis uns klar wird, dass die Hunde in unseren Maschinen nach Rauschgift suchen!
Nach kurzem Aufenthalt und Erledigung der Formalitäten fliegen wir bei schönstem Flugwetter über die Insel und 74 Minuten lang über das Wasser zur schwedischen Küste. Ein weiterer Tankstopp wird in KALMAR erforderlich. Es scheint als würden die Schweden hier im Juli ihren Winterschlaf halten – so verträumt wirkt das Flughafen-Gebäude! Nach 1 1/2 Stunden Aufenthalt sind wir endlich wieder auf Nordkurs. Rechts vor der Küste sehen wir die langgezogene Insel Öland.
Jetzt beginnt die wunderschöne Schärenküste, die sich bis Stockholm erstreckt: unzählige, teils winzig kleine, von der Eiszeit glatt geschliffene Granitfelsen, vom Meer umspielt. Die etwas größeren Inseln sind mit Baumgruppen oder kleinen Wäldchen bewachsen und meistens von einem der typischen, schwedisch-roten Ferienhäusern „besetzt“.
Fast gleichzeitig landen die beiden Cessnas gegen 19 Uhr in BROMMA, dem stadtnahen Flughafen Stockholms. Müde, aber glücklich über den herrlichen Flug, lassen wir uns mit dem Taxi in unser gemütliches Hotel fahren, das malerisch im Grünen an einem See gelegen ist. Einen ersten Eindruck der nahe gelegenen Altstadt bekommen wir bei unserem abendlichen Bummel durch Gamla Stan und einem wohlverdienten Abendessen.
Den Spaziergang durch Stockholms Innenstadt setzen wir fort am nächsten Tag mit einer Entdeckungstour durch die belebten Gässchen mit zahlreichen Souvenirläden, Kneipen und Restaurants. Zur Abwechslung machen wir am Nachmittag eine einstündige Schiffsfahrt zur Ferieninsel Vaxholm und schlendern durch den früheren Fischereihafen, heute ein beliebter Ferienort der Stockholmer. Von einem glattgeschliffenen, mit Moosen und Gräsern bewachsenen Felsen haben wir einen herrlichen Blick auf den malerischen Ort und die Küstenlandschaft.
Den Abend beschließen wir auf der Terrasse des Restaurant Gondolen, mit grandioser Aussicht über die Stadt und das Wasser, mit Sonnenschein bis weit in den Abend hinein. Zurück im Hotel gönnen wir uns noch auf der Seeterrasse des Hotels das bekannt teure Bier in Skandinavien. Richtig dunkel ist der Abend noch nicht geworden, man bemerkt die nördlichen Breitengrade . . .
Der Rückflug nach Deutschland am nächsten Tag verläuft problemlos. Die üblichen Formalitäten wie Wetterberatung, Flugplan etc und dann geht es in Formation Richtung Süden. Landseitig ziehen dichte Wolken auf, aber die Seeseite ist noch fast wolkenlos. Die teuren Landegebühren in Kalmar sparen wir uns diesmal und fliegen gleich durch bis Rönne/Bornholm. Die lange Wasserstrecke über die Ostsee scheint endlos, unwillkürlich sucht das Auge Schiffe als Anhaltspunkte. Wir haben so viel Wind auf der Nase, dass uns die Fähre fast zuüberholen scheint, jedenfalls dauert es endlos, bis wir sie hinter uns gelassen haben.
Auch die zweite Wasserstrecke von Bornholm bis Usedom ist nicht nur für den Piloten ermüdend. Das helle Grau des Himmels geht am Horizont fast nahtlos über ins Grau des Wassers. Endlich wieder Land – und die letzte Strecke bis Strausberg empfinde ich nur noch als „Katzensprung“. Die gewissenhafte Planung und die umsichtige Führung durch unsere erfahrenen Fluglehrer Winfried Gebhardt und Frank Aust haben uns Piloten und Passagiere eine unvergessliche Flugreise ermöglicht.
In Strausberg empfängt uns Frau Gebhardt mit Sekt, Kaffee und Kuchen – das i-Tüpfelchen eines erlebnisreichen Wochenendfluges nach Schweden!